Das PJZ wurde von der Theo Hotz Partner AG entworfen, die sowohl als Generalplaner wie auch als Architekten verantwortlich zeichnete. Dem Auftrag ging ein Projektwettbewerb vor, der 2005/2006 stattfand.
Fassade
Das Gebäude ist durch einen sehr körperhaften und volumetrisch ruhigen Ausdruck geprägt. Alle Gebäudeteile und Geschosse werden durch die steinerne Relieffassade zu einem Ganzen verbunden. Das Grundelement als Knoten vereint Pfeiler und Deckenstirnen zu einem stark räumlich wirkenden Fassadentypus. Durch unterschiedliche Öffnungsarten entsteht ein differenzierter Ausdruck, ohne das Bild der übergeordneten Grossform zu schwächen.
Der gewählte grüngraue Schweizer Naturstein Vert de Salvan aus dem Wallis ist ein so genanntes Konglomeratgestein. Er zeichnet sich durch eine sehr lebhafte und heterogene Struktur mit verschiedensten Steineinschlüssen und Farbnuancierungen aus. Die enorme Festigkeit des Steins als zeitloses, robustes und kraftvolles Material erlaubt die Umsetzung der dreidimensionalen, scharfkantigen Geometrie der Fassade.
Hoffassaden
Die Hoffassaden nehmen den Stein der Mantelfassade wieder auf, sind jedoch geprägt durch die horizontale Struktur einer Bandfassade. Zwischen den mit Naturstein besetzten Deckenstirnen ist zwischen den Fensteröffnungen schwarzes Metall eingesetzt und so zu einem Band zusammengefügt.
Restaurant
Das Restaurant befindet sich im Erdgeschoss unter einem der Innenhöfe. Es wird geprägt sowohl durch gläserne und begrünte Lichthöfe als auch durch verglaste Oberlichter. Die vornehmlich eingesetzten Materialien wie Eichenholz und Naturstein, welche den Stein der Fassaden wieder aufgreifen, sowie die mäandrischen Formen der Lichthöfe erzeugen einen harmonischen Ort, abseits der Bürowelt im Gebäude. Mit den gewählt weichen Formen wird ein bewusster Kontrast zur kraftvollen und scharfkantigen Gebäudehülle sowie zur Grossform des Gebäudes geschaffen.
Bürozonen
Die Bürowelt besteht aus zwei Bereichen. Zum einen die offene Bürostruktur und zum anderen Einzel- und Gruppenbüros. Abgetrennt werden diese durch Systemtrennwände aus Glas mit Eichenholztüren. Jene greifen die Materialisierung der mit Eichenholz verkleideten Bereiche der Mittelzonen wieder auf. Die Erschliessungskerne aus Sichtbeton durchstossen die Bürozonen als starkes Element und stehen zu den Ausbaumaterialien in bewusstem und zugleich harmonischem Kontrast.
Atrium und Haupteingang
Die Haupterschliessung des Hauses erfolgt über die Atrien. Das Hauptatrium als Verbindung zwischen Haupteingang und Konferenzbereich zieht sich mittig im Gebäude als offener Raum über alle Geschosse.
Konferenzbereich
Der Konferenzbereich befindet sich im 6. Obergeschoss des Gebäudes – markant über dem Haupteingangsbereich des Hauses als «Krone» platziert. Die hier gewählten Materialien nehmen die Materialisierung des Gebäudes wieder auf. Natursteinböden, Glastrennwände mit Eichenholztüren und Eichenholzverkleidungen prägen die überhohen und repräsentativen Räume.
Nicht nur Büros
Im PJZ gibt es neben Büroflächen auch Räume, die es zu einem aussergewöhnlichen Verwaltungsgebäude machen. Hier eine kleine Auswahl:
Schiesskeller: Im 2. UG befinden sich vier Schiessanlagen mit je 8 Schiessbahnen. Hier kann mit 9 mm Munition in Distanzen von 3 m bis maximal 25 m das Schiessen geübt werden. Der Schiesskeller ist eine sogenannte Raum-in-Raum-Konstruktion. Damit wird sichergestellt, dass in den darüber befindlichen Räumen die Schüsse nicht zu hören sind.
Sportbereich: Im PJZ gibt es eine Einfachturnhalle, die auch über eine Kletterwand verfügt. Bis auf eine Höhe von rund drei Metern ist die Kletterwand hinter Wendetüren versteckt und kann bei Bedarf hervorgeholt werden. Zudem gibt es einen Trainingsraum für verschiedene Kampfsportarten (Dojo) sowie einen weiteren Instruktionsraum und einen Fitnessraum.
Asservatenkammer: Stellt die Polizei oder die Staatsanwaltschaft Gegenstände sicher, werden diese in der Asservatenkammer aufbewahrt. Diese muss in Bezug auf Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit überwacht und differenziert gesteuert werden, damit die Gegenstände nicht beschädigt werden.
Laborbereich: Das Forensische Institut Zürich (FOR) benötigt für seine Analysen Laborgeräte. Der Zutritt zum Laborbereich im fünften Stock ist speziell gesichert. Für Notfälle gibt es im Laborbereich Dekontaminationsduschen.
Umfassende Gebäudetechnik
In einem Gebäude dieser Grösse ist auch viel Technik verbaut, so sorgen rund 3500 technische Anlagen für einen reibungslosen Gebäudebetrieb. Dazu gehören beispielsweise rund 70 Lüftungsanlagen und 32 Aufzüge. Bei der Gebäudetechnik ist auch die Nachhaltigkeit zentral: Das PJZ wurde bereits in der Planungsphase Minergie-Eco vorzertifiziert. Um den Energie -, Wärme- und Kältebedarf des PJZ zu decken, wird vorwiegend regenerative Umweltenergie genutzt. Zu einem ressourcenschonenden PJZ tragen bei:
Photovoltaikanlage auf dem Dach mit rund 350 kW-Peak
Vier Abwärme-/Grundwasserwärmepumpen mit einer Wärmeleistung von bis zu 4000 kW
Nutzung der Abwärme vom Rechenzentrum und der EDV-Räume
Wärmerückgewinnung bei den Lüftungsanlagen
Vier Rückkühlwerke für «Freecooling» (Kühlenergie aus der Aussenluft)
Reger Betrieb
Im Polizei- und Justizzentrum haben etwas über 2000 Personen ihren Arbeitsplatz. Darin noch nicht eingerechnet sind die bis zu 200 Aspirantinnen und Aspiranten der Zürcher Polizeischule sowie die maximal 241 Inhaftierten des Gefängnis Zürich West. Dazu kommen noch die der Staatsanwaltschaft polizeilich zugeführten Personen, die täglichen Besucherinnen und Besucher, die Personen, die an Sitzungen teilnehmen, und die vielen Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Sitzungen, Einvernahmen, Aus- und Eintritte im GZW und weitere Personenbewegungen erfordern eine ausgeklügelte Logistik.
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